Oh Sunny Day!


Die vorlesungsfreie Zeit neigt sich dem Ende zu, Vorbereitungen für das neue Semester müssen gemacht werden und nicht fertige Hausarbeiten warten auf baldige Fertigstellung. Das wäre auch alles gar nicht schwer, wäre da nicht dieses beschissen tolle Wetter. Zugegeben, man könnte seinen inneren Schweinehund wegsperren und sich selbst auch – nach Hause oder in die Uni – um schweißtreibend seiner wichtigen Arbeit nachzugehen. Aber wenn es dann noch einen Freund gibt der einen auf eine Motorradfahrt zum Straußsee einlädt ... ihr könnt Euch denken für was ich mich entschieden habe.

Kaum angekommen, suchten wir uns einen geeigneten Bootsverleih, um den Tag auf den See zu verbringen. Schnell noch zur Bank und zack: Der erste Strafzettel. Beim Durchlesen dieses netten kleinen und teuren Hinweises fühlten wir richtig den Frust und die Genugtuung der verantwortlichen Beamtin, da sie wohl an einen solchen Tag lieber schönere Dinge unternommen hätte als zu arbeiten. Was wiederum die meisten an diesen Montag taten. Das merkten wir besonders auf dem Wasser: völlig leer, die Anlegestelle mit Booten überfüllt und so ruhig, dass man nur das entspannte Gedröhne ferner Motorräder und LKWs hören konnte.

Nach einiger Fahrt und Rümblödelein auf dem Boot, im Wasser und an einer Affenschaukel trafen wir insgesamt auf 3 Boote. Im Ersten waren wohl Rentner, die so laut sprachen, dass man meinen könnte sie sprächen so laut, weil ihre Hörgeräte im Wasser kaputt gingen. Vom Zweiten wurden wir liebevoll als Schwuchteln begrüßt... Wir: 2 Kerle aufn Ruderboot? Wer sieht da einen Zusammenhang? Und auf den Dritten war zu meiner Überraschung meine Friseurin.

Ein sehr interessantes Gespräch war es nicht und ehrlich gesagt war meine Konzentration auch ganz woanders. Ich versuchte verzweifelt dem Boot hinterherzuschwimmen, welches mein Kumpel von mir weg ruderte. "Na, du auch aufn See?" Eine Frage die auf nem See gestellt dümmer nicht sein kann. Nachdem ich auch noch fragte, ob mein Friseur-Termin bei Ihr verschoben werden könnte sah ich geradezu die Begeisterung in Ihren Augen. Nachdem mir das Blut später wieder ins Gehirn floß, wurde auch mir klar, dass sie an ihren freien Tag in der Woche warscheinlich nichts lieber täte, als von Arbeit zu quatschen.

Der krönende Abschluss war die Tatsache, dass während der Motorradfahrt das Wasser der Badesachen aus dem Rucksack meines Kumpels entwich und graziös über mein Schritt das Bein lang lief. Vielleicht ist das aber auch nur eine Ausrede für meine Reaktion auf seine brachiale Fahrweise.    

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