Play With My Time

Videospiele sind schon ein seltsames Phänomen. Die unproduktivste und zeitverschwendenste Tätigkeit neben Schlafen, die man sich vorstellen kann. Nur ist genau das nicht das Gefühl, was ein Zocker empfindet. 

Abschalten. Das ist ein viel verwendeter Begriff, der die körperliche Tätigkeit gut beschreibt, in der man sich beim Spielen befindet. Aber man sollte sich dessen bewusst sein, dass Fernsehen in etwa das gleiche ist. Leute, die also über Gamer herziehen, sollten sich mal selber im Laufe des Tages anschauen, wenn sie vor der Glotze "abschalten". 

Quasi kann von "abschalten" auch nicht wirklich die Rede beim zocken sein. Gefühlstechnisch schreitet man von einer Ekstase zur nächsten. In binnen von Sekunden mündet das höchste Glücksgefühl in pure Frustration und umgekehrt. Bedürfnisse nach Sammeln, Jagen und Erfolg werden erfüllt. Zudem kann all das auch mit Freunden zusammen erlebt werden.
Spiele sind heutzutage teils wirkliche Kunstwerke. Gestalterische Freiheiten der Entwickler und die voranschreitende Technik ermöglichen Geschichten und Kulissen, die kein Kinofilm besser präsentieren könnte und versetzt den Spieler regelrecht in die Person hinein! Und das wesentlich länger als 2 Stunden. Wer beispielsweise glaubt, dass ihn kaum ein Horrorfilm schocken kann, sollte sich vielleicht mal an einem Horrorspiel versuchen. 


Pong war vor 40 Jahren der Anfang einer Welle, die sich, schlimmer als ein Tsunami, immer mehr ausgebreitet hat und nie abflaute. Sie umgibt uns überall und so ist sie mittlerweile selber zu einer Kultur geworden. Man kann dieser Art von digitaler Unterhaltung garnicht aus dem Weg gehen.

Faule Ausreden und Beschönigung eines vermeintlichen Spielers, denkt ihr?
Mag sein, aber betrachtet mal folgendes: Wer immernoch denkt, dass er nicht dazugehört, muss nur mal überlegen wann er das letzte mal Singstar auf ner Party gesungen, ein Schwein bei Facebook gezüchtet oder Tetris auf Klo gespielt hat.

Game Over!

          

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