Religious Diversity

Golden Temple in Dambulla

Ich muss gestehen: In meinem Leben spielt Religion so gut wie gar keine Rolle. Eigentlich ist sogar das gelogen. Sie spielt nicht nur so gut wie gar keine, sondern genau gar keine Rolle. Ich bin weder getauft, noch wird in Berliner Schulen regulärer Religionsunterricht angeboten. Klar, ich bin zu Weihnachten schon das ein oder andere Mal in der Kirche gewesen und habe mich in Sachen Religion belesen und sogar für ein halbes Jahr bei freiwilligem Religionsunterricht teilgenommen, das war's dann aber auch schon. Und auch in meinem Freundes- und Familienkreis habe ich keine Berührung mit Religion.

Umso interessanter finde ich es dann immer, wenn ich auf Reisen mit verschiedensten Religionen in Kontakt komme und live erleben kann, wie die jeweiligen Kulturen diese ausleben. Sri Lanka war in Sachen Religion besonders interessant. Dort gibt es vier große Glaubensrichtungen, die komplett problemlos nebeneinander existieren und ausgelebt werden. Und das hat mich echt fasziniert. Dort findet man eben nicht nur buddhistische Tempel, sondern genauso muslimische Moscheen und niemanden stört es, an wen oder was der jeweils Andere glaubt. Es ist einfach ein friedliches, angenehmes Miteinander.

Am meisten verbreitet ist in Sri Lanka der Buddhismus. Es gibt aber auch Regionen, wo die Leute hinduistisch oder muslimisch leben. Und von der vierten Religion habe ich vorher tatsächlich noch nie was gehört. Diese Religion oder besser – dieses Volk – heißt Tamilen. Tamile erkennt man in Sri Lanka daran, dass sie – egal, ob Mann oder Frau – diesen typischen roten Punkt auf der Stirn tragen. Außerdem sprechen sie eben nicht singalesisch, sondern Tamil und sind leider meistens auch sehr arm, weil sie hauptsächlich der bäuerlichen Bevölkerung angehören. Und diese Religionsgemeinschaft existiert auf der ganzen Welt tatsächlich auch nur in Sri Lanka, im Süden Indiens und teilweise auch in Malaysia und auf Mauritius.

Am sehenswertesten waren aber trotzdem ganz klar die buddhistischen Tempel in Sri Lanka. Das Besondere dort. Tempel werden immer auf dem höhesten Punkt des Dorfes in Bergfelsen eingebaut. Es ist also eine tolle Mischung aus natürlich und prunkvoll. Und in Sri Lanka ist es wichtig, dass in jedem Dorf ein Buddha von oben über das Dorf wacht. Deshalb muss man teilweise ziemlich lange Wanderungen auf sich nehmen, bevor man beten kann oder wie wir – sich die Tempelanlage anschauen kann. Diese Wanderungen haben sich aber voll und ganz gelohnt. 

Zahntempel in Kandy

Seid Ihr religiös? Und wie lebt Ihr Eure Religion aus?

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